„Nazis, Nazis. Überall Nazis. HIIIIIILFE“ .. So zumindest kommt mir das Medienecho in den letzten Wochen wiedermal vor. Nach dem recht großen gebälle durch Fräulein Habermanns Gedankenspiele zur deutschen Vergangenheit in den 30er und 40er Jahren des 20. Jahrhunderts, hört und liest man in den letzten paar Wochen immer wieder von Bemerkungen und Aktionen anderer (bekannter) Prominente, die über unsere Vergangenheit philosophieren. Mal direkt, mal als Vergleich in einer aktuellen Gesprächsrunde oder eben mal völlig nebenbei erwähnt.
Alle gemeinsam haben sie, das jede Äusserung durch unsere sogenannten Moralwächter der Politik und Medienlandschaft von einer Maus in einen Elefanten gewandelt werden, anstatt sich mit wirklichen Problemen auseinander zu setzen.
Wenn man sich von Moderatoren „trennt“ weil einen Satz, mehr durch Zufall als Eigeninitiave, zitieren, den jeder Deutsche sowieso kennt und im Zweifel sogar mit dessen bekanntesten Einsatz in der neuen Geschichte assoziieren kann, ist das nun richtig doer falsch? Oder anders. Politisch unliebsame Elemente entfernen, egal wie tief sie im Schlamm mitkriechen. Ist das notwendig oder einfach falsch? Kleiner Tipp. Sowas gab es auch damals. ’33, als Funktionäre Sozialdemokraten und Kommunisten egal welchen Standes interniert wurden.Sicher, Moderatoren werden nicht interniert (wobei ich pers. Shows wie Nightloft als Strafe empfinde), aber scheinbar zumindest als unliebsames Subjekt entfernt.
Mir kommt es immer wieder so vor, als wenn es eine der größten Leistungen der deutschen Nachkriegszeit neben dem Wirtschaftswachstum und einem stabilen Land an sich, war, seine eigene Geschichte lieber zu ignorieren anstatt zu verarbeiten.
Da fällt mir ein, gestern gab es einen weiteren Affront in den Medienlandschaft: VOX strahlte eine knapp 3 1/2 -stündige Spiegel TV Reportage über die 12-jährige Terrorherrschaft auf deutschem Boden aus. 3 1/2 stunden lang Zitate, Sprüche und Vergleiche für die x-beliebige Medienhuren sofort von einer medialen Gestapo an die Wand gestellt werden würde.
Eva Hermann meinte, es war nicht alles schlecht im 3. deutschen Reich. Dafür ging es direkt auf den langen Marsch. Ein Historiker in der gestrigen Sendung sagte etwas ähnlicheres, jedoch bezogen auf die Einführung des 1. Mai-Feiertages sowie den rechtlichen Ansprüchen auf 14-tägigen Urlaub eines jeden Arbeiters. Jedoch rhetorisch wesentlich feiner umschliffen.
Ich bin gespannt wie sich das weiterentwickeln wird. Ob Herr Koch doch noch zur NPD wechselt? Das Zeug hat ja, wie sich im hesssichen Wahlkampf zeigte. Und ob die NPD oder deren Ableger- und Partnerparteien (Pro Köln z.B.) in noch mehr Parlamenter eintreten werden, ärend unsere Moralwächter lieber weiter irgendwelchen rhetorischen Gespenstern hinterjagen.
(angeregt durch eine Liste von „Ausfällen“, erstellt von Coffee and TV)